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Meckerecke

Der jährliche Vignettenwechsel und das Ende der Stempelmarken-Ära


Am 14.7.1999 wurde bei einer von der SPÖ organisierten Veranstaltung das Ende der Stempelmarke in den Filmstudios Rosenhügel gefeiert (1,2). Mit dabei der für die „Steuerreform 2000“ federführende Minister Edlinger der mit der Aussage „Aus'pickt is“ auf das Ende einer 150 jährigen Stempelmarken-Ära hinweisen wollte. Das Ende der Stempelmarke mit 1.1.2002 war beschlossene Sache und wurde 1999 mit der Gesetzesnovelle zum Gebührengesetz 1957 verabschiedet. Zehn Jahre später ist zwar die Stempelmarke in den Ämtern Geschichte aber der österreichische Bürger darf sich noch immer Jahr für Jahr mit dem Kleben eines „Gebührenabzeichens“ am Kraftfahrzeug herumschlagen.

Warum man beim Beschluss zur Abschaffung der Stempelmarken 1999 nicht an die 1997 eingeführte Vignette gedacht hat und den Bürger weiterhin mit einer verbesserten klebe-fähigeren und regelmäßig zu tauschenden Hürde bestraft, ist schwer verständlich. Hauptsache es wurde eine neue Geldquelle geschaffen und der bürokratische Aufwand orientiert sich am Stand von vor fast zwei Jahrhunderten also an einem Konzept des letzten Jahrtausends - meines Erachtens passt das einfach zur österreichischen Politik.

Mich ärgert jedes Jahr das abkratzen und tauschen der Vignette und natürlich die ständig steigenden Kosten. Insbesondere auch nachdem die neue Regierung Anfang 2014 zusätzlich über die Erhöhung der KFZ-Steuer und der NOVA nachdenkt.

Darum mal ein kurzes sarkastisches virtuelles Dankeschön an die Politiker für das jährliche Ärgernis des Vignettenwechsels.

  1. http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XX/NRSITZ/NRSITZ_00181/SEITE_0080.html
  2. http://www.ifs.tuwien.ac.at/~andi/somlib/data/standard_1999/output/files/19990703.7.HTM